Mit den Ohren sehen

Hören

Schallwellen werden von der Ohrmuschel eingefangen und über den Gehörgang bis zum Trommelfell geleitet. Dieses ist mit den Gehörknöchelchen verwachsen, die die über das Trommelfell eingelangten Schwingungen ins Innenohr weiterleiten. Die über ein Hebelsystem verstärkten Schallwellen werden im Innenohr von der Hörschnecke aufgenommen. Die Hörschnecke ist mit einem Flüssigkeitssystem, bestehend aus Peri- und Endolymphe, gefüllt, die die Sinneszellen des Ohres, die sog. Haarzellen, bewegen. In der Folge wird diese Bewegung von den Haarzellen in Nervenimpulse umgewandelt, die über den Hörnerv ins Großhirn gelangen, wo die Hörinformation entsprechend verarbeitet wird. Dieses ausgeklügelte System ermöglicht uns auch das Richtungshören.

Das menschliche Gehör kann übrigens nur akustische Reize innerhalb eines gewissen Frequenz- und Schalldruckpegelbereichs wahrnehmen. Die Hörschwelle bezeichnet dabei den Schalldruck, der gerade noch wahrgenommen werden kann, die akustische Schmerzschwelle bezeichnet die obere Grenze, ab der die Lautstärkeempfindung als schmerzhaft wahrgenommen wird. Das Hörvermögen ist außerdem vom Alter und dem Gesundheitszustand abhängig.

Schlechter Hören -
Ursachen für Hörminderung

 Verschiedene Faktoren haben Auswirkungen auf unsere Hörfähigkeit und allenfalls einsetzenden Hörverlust.

 Alter

Mit zunehmendem Alter nimmt das Hörvermögen automatisch ab. Hierbei handelt es sich um eine normale Abnutzung. Bereits ab dem 50. Lebensjahr ist eine leichte, ab dem 60. Lebensjahr eine spürbare Hörminderung feststellbar.

 Lärm

Infolge der immer höheren Lärmbelastung werden die Haarsinneszellen zerstört und können auch bei jungen Menschen für ein Nachlassen der Hörfähigkeit sorgen.

Vererbung

Einige Hörminderungen sind erblich bedingt. Lagen in der näheren Familie bereits Fälle von Schwerhörigkeit vor, ist die Wahrscheinlichkeit einer Vererbung hoch.

Infektionen

Entzündungen des Ohrs können die Auslöser einer Hörminderung sein. Auch bakterielle Infektionen wie Scharlach, Masern oder Meningitis haben negativen Einfluß auf das Hörvermögen.

 Medikamente, Rauchen und Alkohol

Einige Medikamente sowie Mißbrauch von Zigaretten und Alkohol können das Gehör nachweislich beeinträchtigen.

 Art der Hörminderung

Eine Hörminderung hat meist unerfreuliche Auswirkungen. Frustration und Isolation steigen durch die erschwerte Kommunikation mit anderen Menschen. Gleichzeitig erlebt man Stress, Müdigkeit und Kopfschmerzen durch konzentriertes zuhören. Lauter sprechen hilft nicht immer – denn unterschiedliche Arten der Hörminderung bedürfen unterschiedlicher Lösungen.

 Zwei der häufigsten Erscheinungsformen sind Lautstärkenverlust und Verständlichkeitsverlust:

Schallleitungsschwerhörigkeit

Töne und Gespräche werden allgemein als zu leise empfunden. Dies liegt an einer Abschwächung des Schalls im Gehörgang oder Mittelohr.

 Schallempfindungsschwerhörigkeit

Töne und Gespräche werden zwar gehört, doch nicht mehr richtig verstanden, da das Gehör verschiedene Frequenzen nicht mehr wahrnimmt. So kann zwischen einzelnen Buchstaben wie bspw. „s“ und „f“ nicht mehr unterschieden werden.

Gleichgewicht

Unser Gleichgewicht wird über den paarigen Vestibularapparat im Innenohr geregelt.

Grob lässt sich dieser Apparat in die drei Bogengangsorgane und zwei sog. Maculaorgane einteilen. Die Bogengänge sind mit Endolymphe gefüllt und erfassen die Drehbeschleunigung des Kopfes. Bei entsprechender Drehbeschleunigung des Kopfes drehen sich die Bogengänge mit, aufgrund der Trägheit der Flüssigkeit bewegt sich die Endolymphe jedoch nicht gleich schnell. Durch diese Diskrepanz werden die Sinneszellen abgebogen, was zu elektrischen Signalen führt, die über den Bogengangsnerv ins Gehirn weitergeleitet werden.

Die Maculaorgane sind für die Wahrnehmung der vertikalen und horizontalen, also linearen Beschleunigung im Raum verantwortlich. Auch in diesen beiden Organen sorgen Sinneszellen für die Informationsverarbeitung und konsequente Weiterleitung an das Gehirn.

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